State of Play: Neue Herausforderungen, Möglichkeiten und Initiativen
EU- Bürger:innen, die auf Reisen oder bei der Verlegung ihres Wohnsitzes in einen anderen EU-Mitgliedstaat medizinische Versorgung benötigen, sind häufig mit dem fehlenden Zugang zu ihren eigenen Gesundheitsdaten oder Medikamenten konfrontiert.
In einigen Mitgliedstaaten der EU stehen daher bereits elektronische grenzüberschreitende Gesundheitsdienste zur Verfügung. Mit dem Ziel bei Bedarf immer die bestmögliche medizinische Versorgung zu ermöglichen, können Bürger:innen so ihre Gesundheitsdaten und E-Rezepte, auch im europäischen Ausland nutzen.
Unter der Kennzeichnung MyHealth@EU werden die Dienste über die eHealth-Diensteinfrastuktur (eHDSI) sicher, effizient und interoperabel abgebildet. Patient:innen aus Kroatien können so ihr E-Rezept beispielsweise in Apotheken in Portugal oder Finnland einlösen.
Europäischer Raum für Gesundheitsdaten
Um das Potenzial von Gesundheitsdaten in der EU ganzheitlich besser zu nutzen, hat die Europäische Kommission im Mai 2022 einen Verordnungsvorschlag für einen Europäischen Gesundheitsdatenraum (EHDS) veröffentlicht.
Damit soll ein EU-weiter Rechtsanspruch entstehen, der Bürger:innen Zugang, Transparenz und Kontrolle über ihre eigenen Gesundheitsdaten ermöglicht. Außerdem soll die Nutzung von Gesundheitsdaten für eine bessere Gesundheitsversorgung, bessere Forschung, Innovation und Politikgestaltung möglich werden.
Im Dezember 2023 haben der Europäische Rat und das Europäische Parlament ihre jeweiligen Positionen dargelegt, auf deren Basis nun die Verhandlungen der drei Institutionen zum Verordnungsentwurf laufen (der sogenannte Trilog).