Koordinierungsstelle für Interoperabilität

Die tragende Hand in der IOP-Governance

Die gematik nimmt die Rolle der Koordinierungsstelle für Interoperabilität (IOP) ein und arbeitet gemeinsam mit den Expertinnen und Experten an dem interoperablen Gesundheitswesen von Morgen.

Die Koordinierungsstelle betreibt die Wissensplattform INA als Navigator für Interoperabilität und initiiert das Expertengremium. Teamarbeit auf Augenhöhe und interdisziplinäre Perspektiven stehen im Vordergrund der gemeinsamen Arbeit. 

Dunkelblau umrandetes Symbol einer geöffneten Hand, über dessen Handfläche ein Kreislauf schwebt, der die Formen eines Kreises und eines Quadrates integriert hat.

Unsere Expert:innen der Koordinierungsstelle

Der Begriff Koordination (lateinisch ordinare = in Reih und Glied stellen, regeln, ordnen, in eine bestimmte Folge bringen; daraus mittellateinisch coordinare = zuordnen, beiordnen) beinhaltet in seiner allgemeinen Bedeutung das Aufeinanderabstimmen, die gegenseitige Zuordnung verschiedener menschlicher, sozialer, wirtschaftlicher oder technischer Vorgänge. Wikipedia

Die Expert:innen der Koordinierungsstelle für IOP zeichnen sich verantwortlich für eben diese Tätigkeiten. Denn als Koordinierungsstelle sorgt die gematik dafür, dass alle relevanten Stakeholder am gemeinsamen runden Tisch Platz nehmen.

Die Koordinierungsstelle erfüllt damit die Aufgabe nach § 3 GIGV, identifiziert sowie priorisiert gemeinsam mit dem Expertengremium Bedarfe und gründet IOP-Arbeitskreise.

Für einen ersten Überblick stellen wir Ihnen das Team der Koordinierungsstelle vor. 

Portrait Stefan Höcherl
Leiter der Koordinierungsstelle

Stefan Höcherl ist seit April 2020 bei der gematik GmbH tätig und leitet dort den Bereich Strategie und Standards. Er verantwortet die strategischen Fragen zur Unternehmensentwicklung sowie die Themen Standardisierung und Interoperabilität im deutschen Gesundheitswesen, als auch die europäische Zusammenarbeit im Bereich Digital Health. Stefan Höcherl hat davor in verschiedenen Positionen im Gesundheitswesen Zukunftsfragen mitgestaltet und war als Consultant für einen Industrieverband sowie für Strategie- und Public Affairs-Beratungen mit den Schwerpunkten Gesundheitswesen und digital Pharma in Berlin tätig.

Portrait Steffen Hennecke

Steffen Hennecke ist seit 2018 bei der gematik GmbH tätig. Als Themenmanager im Bereich Strategie und Standards liegt sein Fokus auf dem Thema Interoperabilität im Gesundheitswesen. Hier verantwortet er den Aufbau der Koordinierungsstelle für Interoperabilität im deutschen Gesundheitswesen sowie der Wissensplattform, die die Vernetzung der Informationen rund um IT-Standards und Projekte des deutschen Gesundheitswesens in den Fokus nimmt.

Portrait Bettine Gola

Bettine Gola ist seit 2022 bei der gematik GmbH tätig und betreut als Interoperability Partner Managerin verschiedene Arbeitskreise des Interop Councils. Darüber hinaus war sie unter anderem an der Erstellung der IOP-Roadmap beteiligt und kümmert sich um die Weiterentwicklung der IOP-Governance. Nach Ihren Abschlüssen in Europäischer Politik und Kulturmanagement arbeitete Bettine Gola in der Politikberatung in Brüssel. Seit 2015 ist sie im Bereich Digital Health tätig, erst als Innovationsmanagerin bei Berlin Partner und später als Business Developerin bei Data4Life. 

Portrait Peter Osburg

Peter Osburg ist seit 2021 bei der gematik GmbH tätig. Zunächst wirkte er als Senior Solution Architect u. a. bei der Entwicklung der elektronischen Patientenkurzakte und des National Contact Point for eHealth Deutschland mit. Derzeit betreut er als Interoperability Partner Manager verschiedene Arbeitskreise des Interop Councils. Nach seinem Studium am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam folgten Stationen bei Siemens Healthcare, Cerner Deutschland und Data4Life. Somit arbeitet Peter Osburg seit über vierzehn Jahren an der Digitalisierung des Gesundheitswesens.

Portrait Sophia Lückhof

Sophia Lückhof ist seit 2016 bei der gematik GmbH tätig und verantwortet in ihrer Rolle als Interop Analyst Digital Health die Zusammenarbeit mit dem Interop Council. Sie setzt sich mit den regulatorischen Rahmenbedingungen und Marktentwicklungen rund um das Thema Interoperabilität auseinander und ist zudem an dem Betrieb und der Weiterentwicklung der Wissensplattform INA beteiligt. Frau Lückhof war während ihres dualen Studiums in Gesundheitsmanagement von 2013 bis 2016 in verschiedenen Bereichen des Gesundheitskonzerns Fresenius SE und Co. KG aA tätig. Ihr Masterstudium in Wirtschaftsinformatik hat sie mit einer Abschlussarbeit zum Thema digitale Gesundheits- und Pflegeanwendungen abgeschlossen.

Portrait Janina Nitsche

Janina Nitsche ist seit 2023 bei der gematik GmbH tätig und unterstützt das Team der Koordinierungsstelle als Assistenz in administrativen Belangen wie der Organisation der Sitzungen des Interop Councils sowie inhaltlich bei der Betreuung des Expertenkreises. Frau Nitsche bringt 15 Jahre Berufserfahrung im Gesundheitswesen mit Kenntnissen aus verschiedenen Stationen bei der BKK VBU, dem Sana Klinikum und der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin ein. Ergänzt wird dies durch ihr betriebswirtschaftliches Studium an der HWR Berlin und darauffolgendem Kompetenzaufbau im privatwirtschaftlichen Sektor.

Portrait Sophie Ludwig

Sophie Ludwig ist seit 2021 bei der gematik GmbH tätig und widmet sich dort als Junior Content & Strategy Analyst der kommunikativen Ebene spezifischer Fachthemen der Koordinierungsstelle für Interoperabilität sowie dem Aufbau des Wissenstransfers. Während ihres Masterstudiums in Public Policy & Management arbeitete Sie bereits im Bereich der Wissenschaftskommunikation einer Bundesoberbehörde und sammelte praktische Erfahrung in diversen gesundheitspolitischen Institutionen.

Portrait Heiko Waldmüller

Dr. med. Heiko Waldmüller ist seit 2023 bei der gematik GmbH tätig und begleitet dort als strategischer Berater für Digital Health & Interoperabilität die weitere Etablierung der Prozesse und Strukturen der Koordinierungsstelle für Interoperabilität im Gesundheitswesen. Durch seine langjährige Erfahrung im Bereich der medizinischen Fachterminologien und Darstellung strukturierter medizinischer Daten u. a. bei der mio42 GmbH sowie seiner praktischen Tätigkeit als Arzt bereichert er das Team um wichtige Perspektiven. Seine Dissertation absolvierte er zum Themengebiet "erfolgreiche Umsetzung von IT-Projekten im Gesundheitswesen" an der RWTH Aachen. Zudem leitete er während der Corona-Pandemie ein wissenschaftliches Projekt zur Reduktion von Infektionsketten über Landesgrenzen hinweg.

Portrait Josephine Weiß

Josephine Weiß ist seit 2023 bei der gematik GmbH tätig. Als strategische Beraterin für Digital Health & Interoperabilität betreut Sie Arbeitskreise des Interop Councils sowie den Ausbau diverser Arbeitsstränge der Koordinierungsstelle für Interoperabilität. Zuvor arbeitete die studierte Medizintechnikingenieurin bei Data4Life als Projektleiterin für die digitale DAKI-Health Studie. Als Produktmanagerin für Externe Geräte und Software im Bereich Cardiac Rhythm Management bei BIOTRONIK sammelte sie zudem umfangreiche Erfahrungen in der nutzerzentrierten Entwicklung datengetriebener medizinischer Anwendungen. Somit konnte sich Josephine Weiß in ihrer bisherigen Laufbahn eine umfassende Expertise im Hinblick auf Medizinprodukte und Medizintechnik im klinischen Umfeld aneignen.

Portrait Annika Witzigmann

Annika Witzigmann ist seit Anfang 2023 bei der gematik GmbH tätig und setzt sich dort als Analystin für Interoperabilität im ÖGD mit dem Aufbau von Strukturen sowie der Vernetzung des Themenfeldes des öffentlichen Gesundheitsdienstes auseinander. Während ihres Masterstudiums in Public Health an der Berlin School of Public Health arbeitete sie sowohl in einem kommunalen Gesundheitsamt, als auch am Robert Koch-Institut und sammelte dort praktische Erfahrung in den Strukturen des öffentlichen Gesundheitsdienstes in Deutschland.

Portrait Yvonne Rode

Yvonne Rode ist seit 2024 bei der gematik GmbH tätig. Als strategische Beraterin für Digital Health & Interoperabilität verantwortet Sie den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit und nimmt hierbei die weitere Positionierung der Koordinierungsstelle für Interoperabilität in den Fokus. Nach zahlreichen Stationen bei Sony Electronics, wo Sie europaweit den Markenauftritt und das Business Development diverser Produkttechnologien begleitete, war Sie zuletzt Senior Sales & Marketing Managerin bei der Patientenorganisation yeswecan!cer. Auf diese Weise bringt Sie Fachwissen aus über 15 Jahren im Bereich der Produktkommunikation und des Stakeholdermanagements mit.


Die Koordinierungsstelle in aller Kürze

Für die Schaffung von Spezifikationen zur Erreichung und Einhaltung der Interoperabilität im deutschen Gesundheitswesen wurde eine Reihe von Institutionen per Gesetz in die Verantwortung genommen. Hinzu kommen Initiativen der öffentlichen Hand und privater Organisationen sowie Projekte aus der klinischen Forschung, die sich ebenfalls mit der Spezifikation von Interoperabilitätsaspekten befassen. In dieser Situation kommt es oftmals zu Überschneidungen bis hin zu Mehrfachentwicklungen. Außerdem können sich widersprechende Festlegungen auftreten, die aus einer fehlenden Gesamtkoordination resultieren. 

Datenbasierte Medizin ist abhängig von der Nutzbarkeit medizinischer Daten, also unabhängig von Quelle, Nutzer oder anderen Aspekten. Essentiell ist dabei ein interoperabler Datenaustausch. Eine aktive Koordinierung der Aktivitäten und der daran beteiligten Akteure rund um das Thema Interoperabilität ist durch eine neutrale und unabhängige Koordinierungsstelle erforderlich. Denn nur durch diesen „Kümmerer“ ist es möglich, alle beteiligten Stakeholder zusammenzubringen und entlang einer klaren Roadmap die erzielten Ergebnisse nachzuhalten.

Deshalb soll eine Koordinierungsstelle (KOS) für die Interoperabilität im deutschen Gesundheitswesen eingerichtet werden. 

Um die IOP in Zukunft aktiv zu fördern, wird eine neue Governance aufgebaut. Sie bestehet aus einer Koordinierungsstelle, einem Expertengremium und einer Wissensplattform (INA). Auf Basis der GIGV wird diese Governance gesetzlich verankert. Die Koordinierungsstelle und das Expertengremium haben das Ziel, auf Basis von identifizierten und priorisierten Bedarfen die notwendigen Entscheidungen zur Förderung der IOP zu treffen.

Die KOS wird durch das Expertengremium unterstützt und koordiniert alle gesetzlich mit der Schaffung von Interoperabilität betrauten Institutionen, Initiativen und Projekte bei der Anwendung und Einhaltung des Prozesses. Die Vorgaben und Leitplanken erarbeitet die KOS gemeinsam mit dem Expertengremium, mit dem sie auch im Prozess eng zusammenarbeitet. Dafür wird die Leitung der KOS zu allen Sitzungen des Expertengremiums eingeladen und berichtet dort über die aktuellen Prozesse und Vorhaben.

Die Koordinierungsstelle zu Besuch auf der European Health Conference & Exhibition HIMSS

Die Aufgaben der Koordinierungsstelle

Die KOS hat im Tandem mit dem Expertengremium insbesondere die Aufgabe, auf Basis einer Vision eine Roadmap für die Interoperabilität im deutschen Gesundheitswesen zu entwickeln, zu pflegen und mit geeigneten Maßnahmen umzusetzen. Außerdem werden gemeinsam IOP-Arbeitskreise ins Leben gerufen, mit Ausarbeitungen betraut und in Folge dessen Entscheidungen zu Empfehlungen oder verbindlichen IOP-Festlegungen getroffen. Daneben hat die KOS zur Aufgabe, IOP-Aktivitäten im Markt zu unterstützen, zu beraten und zu koordinieren. Dazu gehört, spezifizierende Institutionen bei der Einhaltung der IOP -Prozesse zu beraten, Anbieter bei der Nutzung der Festlegungen zu unterstützen oder IOP-Anforderungen in E-Health-Projekten und –Anwendungen zu koordinieren. Auch über den nationalen Rahmen hinaus ist es eine Aufgabe, die Vernetzung mit ausländischen Partnern und europäischen National Digital Health Agencies auszubauen. Gleichzeitig ist es die Aufgabe der KOS, die Wissensplattform INA zu betreiben und weiterzuentwickeln. Das beinhaltet zum einen die Verantwortung darüber, dass alle Ergebnisse aus dem Interop-Council und den Arbeitskreisen transparent aufbereitet werden. Zum anderen ist es Aufgabe, dass relevantes Wissen mit der Unterstützung von Expert:innen aktuell und strukturiert zur Verfügung steht.

INA und die Koordinierungsstelle

Innerhalb der neuen IOP-Governance wird in Zukunft eine Wissensplattform als nationaler First Point of Contact für Fragen rund um die Themen Standardisierung im deutschen Markt der digitalen Medizin etabliert werden. Die Wissensplattform INA wird als Interoperabilitäts-Navigator von der Koordinierungsstelle betrieben und gepflegt.

Die gesetzliche Grundlage für die Wissensplattform bildet die GIGV nach § 394a SGB V, insbesondere § 7 GIGV „Wissensplattform für Interoperabilität im Gesundheitswesen“. Sie wird von der Koordinierungsstelle nach § 3 GIGV betrieben und zur Veröffentlichung von Ergebnissen des Expertengremiums nach § 4 sowie der IOP-Arbeitskreise nach § 6 und des IOP-Expertenkreises nach § 5 genutzt. Nach § 6 werden Standards, Profile und Leitfäden für informationstechnische Systeme im Gesundheitswesen von der Koordinierungsstelle und dem Expertengremium bewertet und in die Wissensplattform aufgenommen. Die Inhalte sind nach § 7 Abs. 2 GIGV insbesondere Listen der beteiligten Experten, aufgenommene Standards, Profile und Leitfäden sowie verbindliche Empfehlungen. Damit dient die Plattform auch als offizielle Dokumentations- und Wissensplattform im Rahmen der nationalen IOP-Governance.