Die Koordinierungsstelle in aller Kürze
Für die Schaffung von Spezifikationen zur Erreichung und Einhaltung der Interoperabilität im deutschen Gesundheitswesen wurde eine Reihe von Institutionen per Gesetz in die Verantwortung genommen. Hinzu kommen Initiativen der öffentlichen Hand und privater Organisationen sowie Projekte aus der klinischen Forschung, die sich ebenfalls mit der Spezifikation von Interoperabilitätsaspekten befassen. In dieser Situation kommt es oftmals zu Überschneidungen bis hin zu Mehrfachentwicklungen. Außerdem können sich widersprechende Festlegungen auftreten, die aus einer fehlenden Gesamtkoordination resultieren.
Datenbasierte Medizin ist abhängig von der Nutzbarkeit medizinischer Daten, also unabhängig von Quelle, Nutzer oder anderen Aspekten. Essentiell ist dabei ein interoperabler Datenaustausch. Eine aktive Koordinierung der Aktivitäten und der daran beteiligten Akteure rund um das Thema Interoperabilität ist durch eine neutrale und unabhängige Koordinierungsstelle erforderlich. Denn nur durch diesen „Kümmerer“ ist es möglich, alle beteiligten Stakeholder zusammenzubringen und entlang einer klaren Roadmap die erzielten Ergebnisse nachzuhalten.
Deshalb soll eine Koordinierungsstelle (KOS) für die Interoperabilität im deutschen Gesundheitswesen eingerichtet werden.
Um die IOP in Zukunft aktiv zu fördern, wird eine neue Governance aufgebaut. Sie bestehet aus einer Koordinierungsstelle, einem Expertengremium und einer Wissensplattform (INA). Auf Basis der GIGV wird diese Governance gesetzlich verankert. Die Koordinierungsstelle und das Expertengremium haben das Ziel, auf Basis von identifizierten und priorisierten Bedarfen die notwendigen Entscheidungen zur Förderung der IOP zu treffen.
Die KOS wird durch das Expertengremium unterstützt und koordiniert alle gesetzlich mit der Schaffung von Interoperabilität betrauten Institutionen, Initiativen und Projekte bei der Anwendung und Einhaltung des Prozesses. Die Vorgaben und Leitplanken erarbeitet die KOS gemeinsam mit dem Expertengremium, mit dem sie auch im Prozess eng zusammenarbeitet. Dafür wird die Leitung der KOS zu allen Sitzungen des Expertengremiums eingeladen und berichtet dort über die aktuellen Prozesse und Vorhaben.