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Transsektorales personalisiertes Versorgungskonzept für Patienten mit seltenen Krebserkrankungen

TARGET

Typ:
Projekt
Stand:
30.06.2022
Medizinische Fachrichtungen:
Onkologie
Projekt von:
01.01.2022
Projekt bis:
31.12.2025
Schlagwörter:
App // Arzt-Patienten-Kommunikation // elektronische Fallakte (eFA) // Netzwerk/Vernetzung // Regelversorgung // sektorenübergreifend // Versorgungsforschung
Versorgungsebene:
hausärztliche Versorgung // Medizinisches Versorgungszentrum // spezialisierte fachärztliche Versorgung // stationäre Versorgung
Zielsetzung:

Im Zentrum des vierjährigen Projekts steht der Aufbau eines Netzwerks zwischen der universitären Versorgung und den niedergelassenen Fachärzten für Hämatologie/Onkologie in Südbayern. Dieses Netzwerk soll Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen, um die Kommunikation, Diagnose, Behandlung und Nachsorge, unter maximaler Einbeziehung von Patient:innenwünschen, zu verbessern. Beispiele dafür sind:

  • Onko-Coaches für koordinativ unterstützende Begleitung der Patient:innen im Versorgungsalltag
  • Stärkung des Patient:innenbewusstseins für ein „Shared Decision Making“ durch Vermittlung von Wissen über die eigene Erkrankung und die relevanten Therapiemöglichkeiten
  • Psychoonkologische Unterstützung
  • Fortlaufender Austausch behandlungsrelevanter Informationen über eine virtuelle Fallakte
  • Gemeinsame Tumorboards zwischen Zentrumsärzt:innen und niedergelassenen Ärzt:innen

Beschreibung

Das Target Projekt stellt eine Studie im Kontext eines Innovationsfonts und seltener Tumore dar. Patienten werden hierbei durch niedergelassene Ärzte rekrutiert. Die Patienten werden anschließend zentral am CCCM in die Studie eingeschlossen. Softwaretechnisch soll die Studie über Lösungen der Firma Kairos/IQVIA, sprich: CentraXX laufen. Ziel der Studie ist es, zu prüfen, ob digitaler Austausch zwischen niedergelassenen Ärzten sowie Klinikumsärzten unter Einbezug des Patienten die Outcomes der Erkrankungen positiv beeinflussen kann.

Die Fallakte wird also zur Verbesserung der Kommunikation für interne Ärzte nutzbar sein, jedoch auch eingeschränkt für Patienten (über eine PatientenApp / Smartphone) und niedergelassene Ärzte (über den Browser).

Datenschutzrechtliche Grundlage ist hierbei eine Einverständniserklärung mit der der Patient zur Teilnahme an der Studie einwilligt sowie das Behandlungsverhältnis der teilnehmenden Doktoren.

Im Weiteren wird der Patient aber wie unter normalen Umständen behandelt/therapiert – mit Ausnahme der verbesserten, digitalen Kommunikationsmöglichkeiten und allgemeiner Unterstützung des Patienten durch einen so genannten Onkolotsen.

Abgeleitete Maßnahmen

Die Behandlung erfolgt nach gängigen Standards. Die Studie unterstützt hierbei lediglich den Kommunikationsfluss und soll gegen fehlende behandlungsrelevante Informationen wirken. Folgend auf die Evaluation soll entschieden werden, ob eine Empfehlung zur Einführung gegebener digitaler Kommunikationshilfen für die allgemein Versorgung ausgesprochen werden sollte.

Zusätzliche Maßnahmen

Neben der kommunikationsunterstützenden Fallakte sollen Konzepte zur digitalen psychoonkologischen Sprechstunde sowie Patientenlotsen, die den Patient:innen unterstützend zur Seite stehen erprobt werden.

Informationsgewinnung und -übertragung

Klinische Daten sowie begleitende Fragebögen werden in einer zentralen Fallakte gesammelt. Übertragungsmedien sind direkte Angabe über den Browser bzw. Smartphon-Applikation. Die Umsetzung erfolgt technisch über CentraXX.

Informationsempfänger und -verarbeitung

Ärzte des CCCs sowie niedergelassene Ärzte haben Einblick in die zentrale Fallakte. Auswertungen erfolgen durch, dem Projekt zugeordneten, Evaluationsteams folgender Institutionen:

  • Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
  • Comprehensive Cancer Center München
  • Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg

Zielgruppe:

Patienten mit seltenen Tumoren, die im niedergelassenen Bereich rekrutiert werden.

Einschlusskriterien

  • Alter >18 Jahre,
  • Einwilligungsfähigkeit,
  • Lebenserwartung >3 Monate,
  • Seltene Krebserkrankung (Verdacht auf seltene Krebserkrankung, Erstdiagnose seltene Krebserkrankung, fortgeschrittene seltene Krebserkrankung)
  • versichert bei AOK

Ausschlusskriterien

  • Alter <18 Jahre,
  • Lebenserwartung <3 Monate,
  • unkontrollierte Nebenerkrankungen,
  • fortgeschrittene häufige Krebserkrankung

Teilnehmende Versicherte:

Geplante Anzahl: 822
Einzugsgebiet: DE Bayern


Geplante Anzahl: 822
Einzugsgebiet: DE Bayern

Auswahl-/Zugangsverfahren der Versicherten

Einschreibung durch den niedergelassenen Arzt

Auswahl-/Zugangsverfahren der Leistungserbringer:

Einschreibung der niedergelassenen Ärzte findet durch die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) statt. (Selektivvertrag mit AOK Bayern)

1. Kostenträger:

Innovationsfond GBA

2. Kostenträger:

Innovationsfond GBA

Teilnehmende Leistungserbringer:

Krankenhäuser // Ärzte

Weiterführende Informationen

Keine Angabe durch den Projektträger

Durchführung einer Evaluation:

Vorgesehen

Typ der Evaluation:

Medizinisch // Usability // Ökonomisch

Ziele der Evaluation:

Formative und summative Evaluation:

Inwieweit verbessert die erfolgreiche Implementierung der neuen Versorgungsform TARGET durch die transsektorale Verknüpfung verschiedener Versorgungsebenen und der Einbeziehung der Patient*innen in Therapieentscheidungen die bedarfsgerechte, qualitätsorientierte und personalisierte Versorgung der Patient*innen mit seltenen Krebserkrankungen?

Prozessevaluation:

  • Überprüfung der Umsetzung der Intervention wie geplant
  • Überprüfung der sektorenübergreifenden Kommunikation
  • Überprüfung der Wirksamkeit der Intervention hinsichtlich der intendierten Effekte
  • Identifikation nicht-intendierter Effekte
  • Identifikation beeinflussender Kontextfaktoren (förderliche und hemmende Faktoren)
  • Erkenntnisgewinn zu Wirkmechanismen der Intervention

Gesundheitsökonomische Evaluation:

Nachweis der Kostenneutralität oder Reduzierung der Leistungskosten bei der Versorgung von erwachsenen Patient*innen mit seltenen Krebserkrankungen (Verdacht auf seltene Krebserkrankung, Erstdiagnose seltene Krebserkrankung, fortgeschrittene seltene Krebserkrankung). Durch die neue Versorgungsform „TARGET“ mit gezielten Interventionen zur Optimierung der transsektoralen Zusammenarbeit und Verbesserung der medizinischen Versorgung sollen die Betroffenen bestmöglich behandelt werden. Zudem werden durch den Einsatz der vorgestellten verschiedenen Module des Projekts „TARGET“ auch Kosteneinsparungspotenziale erwartet, wodurch die Kosten der bisherigen Regelversorgung nicht überstiegen werden oder gar günstiger sind. Erfolgsindikatoren sind:

  • GesÖko 1: Reduzierung der Leistungskosten für (teil-)stationäre Behandlungen
  • GesÖko 2: Reduzierung der Leistungskosten für tagesklinische Behandlungen
  • GesÖko 3: Reduzierung der Leistungskosten für ambulante Behandlungen
  • GesÖko 4: Reduzierung der Leistungskosten für Arzneimittel
  • GesÖko 5: Reduzierung der Leistungskosten für Heil- und Hilfsmittel
  • GesÖko 6: Reduzierung der Leistungskosten für Rehabilitationsbehandlungen
  • GesÖko 7: Reduzierung der Leistungskosten für Fahrtkosten
  • GesÖko 8: Reduzierung der gesamten erhobenen Leistungskosten
  • GesÖko 9: Reduzierung der Arbeitsunfähigkeit in Tagen mit Durchschnittskosten bewertet

Art/Typ des Evaluationskonzeptes:

  • Formative und summative Evaluation
  • Prozessevaluation
  • Gesundheitsökonomische Evaluation

Art des Evaluationsdesigns:

Mixed Methods Design mit qualitativen und quantitativen Methoden mit einem Vorher-Nachher Vergleich

Art der verwendeten Daten:

  • Gesammelte Daten der elektronischen Fallakte
  • durch Patienten befüllte Evaluationsbögen (z.B. PRO)
  • vorhandene Tumordokumentationsdaten des CCC München
  • Routinedaten der Krankenkassen

Ergebnisse:

Studie noch nicht abgeschlossen

Vorhandene Rechtsgrundlage

Keine Angabe durch den Projektträger

Zusätzliche Rechtsgrundlage

§§ 92a und 92b des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (SGB V)

Genutzte Förderprogramme

Keine Angabe durch den Projektträger

  • elektronische Fallakte (CentraXX)
  • Patienten-App (CentraXX)
  • Zugangstechnologie über Zertifikate
  • Videosprechstunde

Verwendete Standards:

Keine Angabe durch den Projektträger

Weitere verwendete Standards:

HL7 v. 2.5

Verwandte Projekte:

Keine Angabe durch den Projektträger

Wählen Sie

Kontakt

Gesamtprojektleitung:

Klinikum der Universität München
PD Dr. Karin Berger-Thürmel
Deutschland

Website:

https://www.ccc-muenchen.de/forschung/innovationsfonds-projekte/target/6775567545306859

Ärztliche Projektleitung:

Comprehensive Cancer Center München
Dr. med. Benedikt Westphalen
Deutschland