Qualifizierte Therapieaufnahmeförderung nach Empfehlung einer ambulanten Richtlinienpsychotherapie
QUATEMAR
- Typ:
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Projekt
- Stand:
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20.05.2022
- Medizinische Fachrichtungen:
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Psychiatrie und Psychotherapie
- Projekt von:
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01.08.2023
- Projekt bis:
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31.07.2026
- Schlagwörter:
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ambulante Richtlinienpsychotherapie // App // Coaching // Depression // mental Health // mobile Health // Netzwerk/Vernetzung // Versorgungsforschung
- Versorgungsebene:
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ambulante Versorgung
- Zielsetzung:
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Das Ziel der Studie ist die Evaluation einer Neuen Versorgungsform (NVF), welche bedürftige Personen mit Hilfe einer Kombination aus telefonischen Kurzkontakten und E-Mental-Health-Angeboten bei der hinreichend zeitnahen Aufnahme einer indizierten ambulanten Richtlinienpsychotherapie unterstützt und diese Personen während nicht-vermeidbarer Wartezeiten zu einem systematischen Training gesundheitsstabilisierender Kompetenzen anleitet. Mit Hilfe von 6 (QUATEMAR-Standard) bzw. 12 Telefonkontakten (QUATEMAR-Intensiv) sowie innovativen digitalen Angeboten unterstützen approbierte Psychotherapeuten bei der Suche nach einem Therapieplatz und der Stabilisierung der psychischen Gesundheit. Die Telefonkontakte folgen einem modular aufgebauten Manual, welches patientenzentriert-adaptiv die Themen: Remoralisierung, motivationale und instrumentelle Hilfestellung bei der Therapieplatzsuche, Förderung der Problemlösekompetenz, Förderung der Emotionsregulationskompetenz und störungsspezifische Selbsthilfe adressiert. Die auf diese Inhalte abgestimmte und vom Therapeuten für den einzelnen Patienten patientenzentriert zusammenstellbare QUATEMAR-App unterstützt diese Interventionen mit Hilfe von individuell aufbereiteten und leicht verständlich dargebotenen Informationen sowie mit motivationsoptimierten Anleitungen zu kompetenzfördernden Übungen.
Beschreibung
Mit Hilfe von 6 (QUATEMAR-Standard) bzw. 12 Telefonkontakten (QUATEMAR-Intensiv) sowie innovativen digitalen Angeboten unterstützen approbierte Psychotherapeuten (QUATEMAR-Coaches) bei der Suche nach einem Therapieplatz und der Stabilisierung der psychischen Gesundheit. Die Telefonkontakte folgen einem modular aufgebauten Manual, welches patientenzentriert-adaptiv die Themen: Remoralisierung, motivationale und instrumentelle Hilfestellung bei der Therapieplatzsuche, Förderung der Problemlösekompetenz, Förderung der Emotionsregulationskompetenz und störungsspezifische Selbsthilfe adressiert. Die auf diese Inhalte abgestimmte und vom Therapeuten für den einzelnen Patienten patientenzentriert zusammenstellbare QUATEMAR-App unterstützt diese Interventionen mit Hilfe von individuell aufbereiteten und leicht verständlich dargebotenen Informationen sowie mit motivationsoptimierten Anleitungen zu kompetenzfördernden Übungen.Abgeleitete Maßnahmen
Keine Angabe durch den Projektträger
Zusätzliche Maßnahmen
Keine Angabe durch den Projektträger
Informationsgewinnung und -übertragung
Informationsgewinnung erfolgt zum Einen in der QUATEMAR-App sowie in den QUATEMAR-Coachings. Die Erhebung psychologischer Parameter erfolgt zudem telefonisch und über die Online-Plattform LimeSurvey. Darüber hinaus werden Routinedaten der Krankenkassen ausgewertet.Informationsempfänger und -verarbeitung
Alle Daten werden zunächst durch die Clearingstelle zusammengefügt und anschließend anonymisiert an den Evaluator weitergeleitet.Zielgruppe:
QUATEMAR ist indiziert bei Personen, bei denen in der Psychotherapeutischen Sprechstunde (a) die Indikation für eine ambulante Richtlinientherapie gestellt wurde und (b) eine lange Wartezeit auf einen Therapieplatz antizipiert wird. Da ambulante Richtlinienpsychotherapie 26 der Psychotherapierichtlinie im Prinzip bei nahezu allen psychischen Störungen (ggf. zu verschiedenen Zeitpunkten im Behandlungsverlaufs) indiziert ist, bezieht sich die störungsbezogene Indikation prinzipiell auf den Gesamtbereich F00 bis F99. Im konkreten Einzelfall obliegt es dem/der Sprechstundentherapeut*in zu entscheiden, ob bei den jeweils diagnostizierten Störungen eine ambulante Richtlinientherapie indiziert ist.Einschlusskriterien
Erwachsene Personen, bei denen (a) ein*e niedergelassene*r Psychotherapeut*in in der psychotherapeutischen Sprechstunde die Indikation zu einer ambulanten Richtlinienpsychotherapie gestellt hat und das QUATEMAR-Programm zur Überbrückung der Wartezeit empfohlen wurde, (b) das Risiko besteht, dass eine solche Behandlung nicht hinreichend frühzeitig beginnt (d.h., 4 Wochen Wartezeit) (c) eine gültige E-Mail-Adresse besitzen, (d) der Zugriff auf ein app-fähiges Endgerät (Betriebssystem Android mit der Version 7 und installiertem Google Play Store oder iOS Version 15) gewährleistet ist und (e) deren Krankenkasse am QUATEMAR-Programm teilnimmt.Ausschlusskriterien
(f) Akute Selbst- oder (g) Fremdgefährdung, (h) akute psychotische Symptome, unüberwindbare (i) sprachliche oder (j) neurokognitive Barrieren sowie (k) aktuell in laufender psychotherapeutischer Behandlung oder (l) eine Psychotherapie steht unmittelbar bevor (4 Wochen).Teilnehmende Versicherte:
Geplante Anzahl: 360
Einzugsgebiet: Bundesweit
Auswahl-/Zugangsverfahren der Versicherten
Wenn der*die niedergelassene Sprechstundentherapeut*in in der psychotherapeutischen Sprechstunde die Indikation für eine ambulante Richtlinientherapie gestellt hat, eine solche aber selbst nicht innerhalb der nächsten 4 Wochen anbieten oder vermitteln kann, informiert er*sie den*die Patient*in über die Möglichkeit, sich von QUATEMAR bei der weiteren Suche nach einem Therapieplatz und der Nutzung der Wartezeit unterstützen zu lassen. Interessierten Patient*innen empfiehlt der*die Therapeut*in QUATEMAR schriftlich im Freitextfeld zu Angaben des PTV 11 Formulars. Der*die Therapeut*in händigt den Patient*innen ferner einen Flyer mit Information über QUATEMAR und dem Link zur QUATEMAR-Homepage aus. Auf der Homepage können sich Patient*innen noch einmal ausführlich über die in QUATEMAR angebotenen Leistungen sowie Datenschutzmaßnahmen informieren und sich für QUATEMAR anmelden. Zur Bestätigung der Indikationsstellung ist dabei auch ein Scan/Foto des PTV 11 Formulars hochzuladen.Einbindung der Versicherten:
Unter den Kooperationspartnern befinden sich auch einige Verbände von Patientenvertretungen, die dem Projektteam beratend zur Seite stehen und bei Entwicklung und Durchführung der Intervention die Perspektive der Patienten vertreten.Auswahl-/Zugangsverfahren der Leistungserbringer:
In das Projekt einsteuern können alle niedergelassenen Psychotherapeut*innen, die psychotherapeutische Sprechstunden anbieten. Diese werden z.B. über Psychotherapeutenverbände oder Psychotherapeutenkammern, welche mit uns kooperieren, über das Projekt informiert.1. Kostenträger:
Innovationfonds DLR
Adresse:
Gutenbergstr. 13
10587 Berlin
Deutschland
Teilnehmende Leistungserbringer:
Psychologe/in // Weitere nichtärztliche GesundheitsberufeSonstige Teilnehmende Leistungserbringer:
niedergelassene Psychotherapeut*innen
Weiterführende Informationen
Keine Angabe durch den Projektträger
Durchführung einer Evaluation:
Vorgesehen
Typ der Evaluation:
Medizinisch // Sonstige // Usability
Ziele der Evaluation:
Im Rahmen der Ergebnisevaluation soll geklärt werden, inwiefern sich die NVF (Input) kurzfristig positiv auf (a) das Engagement und (b) die Kompetenz, mit der sich die Patient*innen um einen Therapieplatz bemühen, (c) Flexibilität bzgl. der Annahme verfügbarer Therapieangebote, (c) Wartezeit auf einen Therapieplatz, (d) Problemlösekompetenz und (e) Emotionsregulationskompetenz (Output) auswirkt. Ferner ist zu klären, inwieweit sich als mittelfristige Wirkung eine Reduktion der psychopathologischen Symptombelastung, eine Steigerung des psychosozialen Funktionsniveaus (Outcome), eine Erhöhung der Lebensqualität und eine Reduktion der Gesundheitskosten (Impact) ergibt. Als Teil der Prozessevaluation wird die Zufriedenheit der Patient*innen, Coaches und einsteuernde Therapeut*innen mit der NVF getestet und explorativ Optimierungsmöglichkeiten sowie potentielle Barrieren der Inanspruchnahme (Usability, Zeitaufwand) aus Patient*innen- und Leistungserbringer*innenperspektive erfasst.Durchführende Organisation:
Universitätsklinikum Erlangen, Center of Clinical Studies (CCS)
91054 Erlangen
zur Website
Art/Typ des Evaluationskonzeptes:
Patienten, die die Online-Registrierung abgeschlossen und ihre informierte Einwilligung zur Studienteilnahme sowie die datenschutzrechtliche Einverständniserklärung erteilt haben, unterziehen sich zunächst der Baseline-Erhebung (Zeitpunkt T1, Kombination aus Telefoninterview und Online-Fragebögen) und werden dann - basierend auf von der Evaluationsstelle generierten Randomisierungslisten - einem der drei Studienarme zugeteilt. Die Erfassung des primären Endpunkts für Veränderung der psychopathologischen Symptombelastung erfolgt bei alle Studienteinehmerinnen vor Beginn der Intervention (T1) sowie 12 (T2) und 24 (T3) Wochen nach Randomisierung. Alle Interviews werden telefonisch durchgeführt und alle Fragebögen elektronisch mit Hilfe des online Surverytools LimeSurvey eingesetzt. Die Teilnehmer*innen der KG nehmen von diesem Zeitpunkt an ausschließlich an den diagnostischen Maßnahmen und der Minimalintervention in Form der Bereitstellung einer Webpage teil, die Teilnehmer*innen der Interventionsgruppen nehmen sowohl an den diagnostischen als auch an den interventiven Maßnahmen (QUATEMAR-Standard oder QUATEMAR-Intensiv) teil.Art des Evaluationsdesigns:
Die Beantwortung der Fragestellungen und der daraus abgeleiteten Hypothesen erfolgt im Rahmen einer prospektiven, randomisierten, dreiarmigen Kontrollgruppenstudie (RCT). Dabei werden die Effekte der NVF durch den separaten Vergleich der Interventionsgruppen QUATEMAR-Standard (Regelversorgung + 6x25min telefonischer Kurzkontakt) und QUATEMAR-Intensiv (Regelversorgung + 12x25min telefonischer Kurzkontakt) mit einer Minimalinterventions-Kontrollgruppe (Regelversorgung + edukative Minimalintervention) in Bezug auf die Veränderung relevanter Zielgrößen bestimmt.Art der verwendeten Daten:
- Psychopathologische Symptombelastung: AMDP-System (Arbeitsgemeinschaft für Methodik und Dokumentation in der Psychiatrie) - Strukturiertes Klinisches Interview nach DSM-5 (SCID-5-CV) - Hamilton-Skala für Depression (HAM-D) und Angst (HAM-A) - Wartezeit auf Therapieplatz (Selbstbericht, Routinedaten) - Mini-Symptom-Checklist (Mini-SCL) - Lebensqualität (SF-12), Social Functioning Questionnaire (SFQ) - Gesundheitskosten: Client Sociodemographic and Service Receipt Inventory (CSSRI), Routinedaten - Problemlösekompetenz (ASKU) - Emotionsregulationskompetenz (SEK-27) - Interview zum Suchengagement, Suchkompetenz, Flexibilität bzgl. der Annahme verfügbarer Angebote - Erhebung von Akzeptanz/Zufriedenheit mit der NVF: User Experience Questionnaire Short (UEQ-S), Service User Technology Acceptability Questionnaire (SUTAQ), Negative Effects Questionnaire (NEQ), Interview - Interview mit einsteuernden Therapeut*innen - App-NutzungsverhaltenOutcome
- Psychopathologische Symptombelastung: AMDP-System (Arbeitsgemeinschaft für Methodik und Dokumentation in der Psychiatrie) - Strukturiertes Klinisches Interview nach DSM-5 (SCID-5-CV) - Hamilton-Skala für Depression (HAM-D) und Angst (HAM-A) - Wartezeit auf Therapieplatz (Selbstbericht, Routinedaten) - Mini-Symptom-Checklist (Mini-SCL) - Lebensqualität (SF-12), Social Functioning Questionnaire (SFQ) - Gesundheitskosten: Client Sociodemographic and Service Receipt Inventory (CSSRI), Routinedaten - Problemlösekompetenz (ASKU) - Emotionsregulationskompetenz (SEK-27) - Interview zum Suchengagement, Suchkompetenz, Flexibilität bzgl. der Annahme verfügbarer Angebote - Erhebung von Akzeptanz/Zufriedenheit mit der NVF: User Experience Questionnaire Short (UEQ-S), Service User Technology Acceptability Questionnaire (SUTAQ), Negative Effects Questionnaire (NEQ), Interview - Interview mit einsIntervention
Die App enthält eine Suchfunktion für regionale Versorgungsangebote und bietet Unterstützung bei der Therapieplatzsuche. Weitere Inhalte sind Aufgaben zum Training relevanter Gesundheitskompetenzen (z.B. Emotionsregulations- und Problemlösekompetenz), zu Motivationsaufbau und -aufrechterhaltung sowie ein Notfallplan für akute Krisen. Das Coaching dient der Bedarfsspezifikation, der Remoralisierung über ressourcenaktivierende Interventionen, der Unterstützung bei Suche und Aufnahme einer ambulanten Richtlinienpsychotherapie und der Unterstützung bei dem Erwerb von Gesundheitskompetenzen.Kontrollgruppe
Die Kontrollgruppe erhält eine Webseite mit Informationen und Tipps zur Therapieplatzsuche, einen Überblick über die verschiedenen Psychotherapie-Richtlinienverfahren, die verschiedenen Behandler*innen und die Kostenübernahme. Darüber hinaus bietet die Webseite Tipps zur sinnvollen Nutzung der Wartezeit und zum Umgang mit akuten Krisen.Patientenkollektiv
QUATEMAR ist indiziert bei Personen, bei denen in der Psychotherapeutischen Sprechstunde (a) die Indikation für eine ambulante Richtlinientherapie gestellt wurde und (b) eine lange Wartezeit auf einen Therapieplatz antizipiert wird. Da ambulante Richtlinienpsychotherapie 26 der Psychotherapierichtlinie im Prinzip bei nahezu allen psychischen Störungen (ggf. zu verschiedenen Zeitpunkten im Behandlungsverlaufs) indiziert ist, bezieht sich die störungsbezogene Indikation prinzipiell auf den Gesamtbereich F00 bis F99. Im konkreten Einzelfall obliegt es dem/der Sprechstundentherapeut*in zu entscheiden, ob bei den jeweils diagnostizierten Störungen eine ambulante Richtlinientherapie indiziert ist Auf der Grundlage von Studien zur Diagnoseverteilung in der ambulanten Psychotherapie kann davon ausgegangen werden, dass insbesondere die folgenden Störungsbilder in der adressierten Zielgruppe vertreten sein werden: F32.0, F32.1, F33.0, F33.1, F40, F41, F42, F43, F45, F50.0, F51-F59.Vorhandene Rechtsgrundlage
§ 140 a SGB V (Integrierte Versorgung)
Zusätzliche Rechtsgrundlage
Keine Angabe durch den Projektträger
Genutzte Förderprogramme
Innovationsfonds zur Förderung von Konzepten zu neuen Versorgungsformen
Verwendete Standards:
Keine Angabe durch den Projektträger
Weitere verwendete Standards:
Keine Angabe durch den Projektträger
Verwandte Projekte:
Keine Angabe durch den Projektträger
Kontakt
Veröffentlichungen
Wissenschaftliche Publikationen:
Keine Angabe durch den Projektträger
Datenschutzkonzept:
Keine Angabe durch den Projektträger
Qualitätssicherungskonzept:
Keine Angabe durch den Projektträger