Blended Consultation - Berufsgruppenübergreifende und telemedizinische Versorgung von Pflegeheimbewohnern mit kardiologischen Erkrankungen

BlenCon

Typ:
Projekt
Medizinische Fachrichtungen:
Allgemeinmedizin // Innere Medizin // Kardiologie
Projekt von:
01.10.2023
Projekt bis:
30.09.2026
Schlagwörter:
ältere Menschen // Arzneimitteltherapiesicherheit // Arzt-Patienten-Kommunikation // elektronische Fallakte (eFA) // integrierte Versorgung // kassenübergreifend // Koronare Herzkrankheit // Monitoring // Netzwerk/Vernetzung // Telemedizin
Versorgungsebene:
Diagnostik // hausärztliche Versorgung // Notfallversorgung // spezialisierte fachärztliche Versorgung Stationäre Pflege
Zielsetzung:
Im Mittelpunkt des Versorgungskonzeptes steht die gemeinsame Diagnostik und Behandlung von Pflegeheimbewohnern mit kardiologischen Erkrankungen durch Pflegekräfte sowie Haus- bzw. Fachärzte (Kardiologen) einschl. telemedizinischer Fernbehandlung. Für die am Projekt teilnehmenden Pflegeheimbewohner kommt die Facharztpraxis virtuell ins Pflegeheim, um neben der hausärztlichen Versorgung auch eine fachärztliche kardiologische Versorgung sicherzustellen. Ziel der Versorgung ist die Vermeidung von Krankenhausbehandlungen, Notfall- und Rettungsdiensteinsätzen sowie Arzneimittelwechselwirkungen. So sollen im Rahmen des kontinuierlichen Monitorings (regelmäßige Erhebung von Vitalparameter in der Einrichtung durch eine Pflegekraft und ärztliche telemedizinische Visiten einschl. der automatische Dokumentation in einer durch alle Beteiligten genutzten elektronischen Fallakte) Veränderungen des Gesundheitszustandes der Pflegeheimbewohner rechtzeitig erkannt und eine Krankheitsprogression vermieden werden.

Beschreibung

<p>Mit Teilnahme des Pflegeheimbewohners am BlenCon Versorgungsmodell legt die Pflegekraft in der elektronischen Lösung „inCareNet Cura“ die individuelle elektronische Fallakte für den Bewohner an. Die elektronische Fallakte umfasst eine Datensammlung zu allen historischen und aktuellen Gesundheitsdaten des Bewohners einschließlich des Medikationsplans. Mit dem Anlegen des Bewohners in der elektronischen Lösung werden die behandelnden Ärzte des Bewohners durch die Pflegeeinrichtung informiert. Die teilnehmenden Ärzte erhalten ebenfalls einen gesicherten Zugang zur elektronischen Fallakte des Bewohners. Alle im Rahmen der Versorgung erhobenen Daten verbleiben bei den Projektteilnehmern bzw. bei den behandelnden Ärzten und der Pflegeeinrichtung. Das Versorgungskonzept ermöglicht die ortsunabhängige Durchführung von telemedizinischen Behandlungen und begleitende Diagnosestellungen inkl. Erfolgsüberprüfung der Maßnahmen mittels Monitoring definierter Parameter über ein zentrales BlenCon Zentrum mit dem dort ansässigen oder kooperierenden Tele-Arzt. In einer terminierten oder akut veranlassten „Blended Consultation“ führt der behandelnde Arzt eine telemedizinische Visite von seiner Praxis aus mit dem Pflegeheimbewohner durch.</p>

Abgeleitete Maßnahmen

<ul> <li>Veränderung der Intervalle für Erfassung von Vitaldaten bzw. der BlenCon-Visiten</li> <li>Terminierung einer (außerplanmässigen) BlenCon-Visite</li> <li>Zusätzliche BlenCon-Behandlung (Erhebung aktueller Vitaldaten, Terminierung mit dem Haus-/ Facharzt/ Pflegekraft, Besprechung mit dem Patienten)</li> <li>Medikationsänderungen/ -anpassung</li> <li>Durchführung eines Langzeit-EKGs</li> <li>Funktionsanalyse möglicherweise implantierter Herzschrittmacher</li> <li>Einbestellung des Bewohner in die Praxis oder zu einer anderen fachärztlichen Untersuchung</li> <li>Einweisung des Bewohners in ein Krankenhaus</li> <li>Einsatz eines Rettungsdienstes/ Notarztes</li> </ul>

Zusätzliche Maßnahmen

Keine Angabe durch den Projektträger

Informationsgewinnung und -übertragung

<p>Dazu wird ein telemedizinisches System inkl. telemedizinischer, digitaler Anwendung eingesetzt, dass in die IT-Infrastruktur der Einrichtung eingebunden oder unabhängig von der vorhandenen IT-Infrastruktur der Pflegeeinrichtung betrieben werden kann. Dieses System erfüllt die Anforderungen der Telematikinfrastruktur­ (TI) und ermöglicht die Analyse und Auswertung der erhobenen Daten.</p> <p>Die Patienten- und Behandlungsdaten werden in eine digitale Patienten-Management-Plattform integriert, die die gesamte Versorgungsstruktur inkl. Diagnostik, Behandlung und kontinuierliches Monitoring abbildet. Das Besondere an dem eingesetzten System ist die Möglichkeit der „Echtzeit-und Notfallbehandlung“. Mit dem System können sowohl Routinebehandlungen und -untersuchungen, als auch Notfallfernbehandlung mit voller Telediagnostikfunktionalität in Echtzeit inklusive Audios/Video/Text und Vitaldaten durchgeführt werden. Das System wird als Modul in die elektronische Fallakte integriert.</p>

Informationsempfänger und -verarbeitung

<p>Die Daten der telemedizinischen Versorgung, die mittels der entsprechenden externen Sensoren (Bsp. digitales EKG) am Patienten erhoben werden können, werden in der Pflegeeinrichtung aufgenommen und in die elektronische Fallakte übertragen. Der Hausarzt oder angebundene kardiologische Facharzt kann somit jederzeit auf die Daten in der Fallakte zugreifen und eine kontinuierliche Verlaufskontrolle durchführen.</p> <p>In der elektronischen Fallakte sind patientenbezogene Maßnahmen hinterlegbar und bei Überschreiten von definierten Grenzwerten sind Alarme einstellbar.</p> <p>Zusätzlich kann eine telemedizinische Visite zwischen der Einrichtung und dem Tele-Arzt jederzeit in Echtzeit hergestellt werden.</p>

Zielgruppe:

Bewohner in Alten- und Pflegeheime mit kardiologischen Erkrankungen gemäß der festgelegten kardiologischen Diagnosen.

Einschlusskriterien

o.g. Diagnosen unterschriebene Einwilligungserklärung

Ausschlusskriterien

Keine Angabe durch den Projektträger

Teilnehmende Versicherte:

Geplante Anzahl: 300
Einzugsgebiet: DE Berlin
Einzugsgebiet: DE Berlin


Geplante Anzahl: 300
Einzugsgebiet: DE Berlin

Auswahl-/Zugangsverfahren der Versicherten

Einschreibung durch den Hausarzt in Abstimmung mit der Pflegeeinrichtung

1. Kostenträger:

Innovationsausschuss beim GBA

2. Kostenträger:

Innovationsausschuss beim GBA

Teilnehmende Leistungserbringer:

Pflegeheim // Ärzte

Weiterführende Informationen

Keine Angabe durch den Projektträger

Durchführung einer Evaluation:

Vorgesehen

Typ der Evaluation:

Compliance // Medizinisch // Ökonomisch

Ziele der Evaluation:

<p>Die Evaluation hat das Ziel zu untersuchen, inwieweit die Versorgung von Patienten mit kardiologischen Erkrankungen in Pflegewohnheimen durch qualitätsgesicherte Versorgung inklusive telemedizinischer Anwendungen verbessert werden kann:</p> <ul> <li>Reduktion von Krankenhausaufenthalten</li> <li>Krankenhausverweildauer</li> <li>Verringerung von Krankentransporten und Rettungsdiensten</li> <li>Erhöhung der Intensität der fachärztlichen Betreuung (insbesondere in Bezug auf die kardiologische Betreuung)</li> <li>Verbesserung der Adhärenz mit medizinischen Leitlinien</li> <li>Kosten-Effektivität</li> </ul>

Durchführende Organisation:

Lehrstuhl für Gesundheitsökonomie der TU München
Deutschland

Art/Typ des Evaluationskonzeptes:

Das Studiendesign entspricht einer prospektiv cluster-randomisiert-kontrollierten Studie zum Vergleich der Intervention durch BlenCon mit der Regelversorgung unter Alltagsbedingungen in Pflegewohnheimen.

Art des Evaluationsdesigns:

Keine Angabe durch den Projektträger

Art der verwendeten Daten:

Dokumentationsdaten und GKV Daten, sowie Fragebögen zu ihrer Zufriedenheit mit der Behandlung ihrer Herzerkrankung, sowie mit der Betreuung im Rahmen von BlenCon und ihrer Lebensqualität.

Vorhandene Rechtsgrundlage

§ 140 a SGB V (Integrierte Versorgung)

Zusätzliche Rechtsgrundlage

Behandlungvertrag nach § 630 a BGB

Genutzte Förderprogramme

Keine Angabe durch den Projektträger

elektronische Fallakte externe Sensoren für digitales EKG, Sauerstoffsättigung, Blutdruck, Waage digitales Langzeit EKG Stethoskop

Verwendete Standards:

Keine Angabe durch den Projektträger

Weitere verwendete Standards:

Keine Angabe durch den Projektträger

Verwandte Projekte:

Keine Angabe durch den Projektträger

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Gesamtprojektleitung:

Techniker Krankenkasse
Hannes Böbinger

Vernetzungsgraph