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Transsektorale bedarfsorientierte Versorgung von Patienten mit Herzinsuffizienz und Entwicklung eines alternativen Vergütungsmodells

sekTOR-HF

Typ:
Projekt
Medizinische Fachrichtungen:
Kardiologie
Projekt von:
01.06.2020
Projekt bis:
31.05.2024
Schlagwörter:
Gesundheitsprogramm // Herzinsuffizienz // Monitoring // sektorenübergreifend // Telemedizin
Versorgungsebene:
gesonderte fachärztliche Versorgung // Prävention/Gesundheitsförderung sektorenübergreifende Versorgung
Zielsetzung:

Für die bedarfsgerechte Versorgungssteuerung von Patienten mit Herzinsuffizienz soll ein regionales und sektorenübergreifendes Versorgungsmodell entwickelt werden. Das Kooperationsnetzwerk wird in den Regionen Bayern und Hessen umgesetzt. Durch die koordinierte Zusammenarbeit aller beteiligten Leistungserbringer im stationären und ambulanten Sektor sollen vermeidbare Krankenhausaufenthalte verringert, Mehrfachuntersuchungen verhindert, leitliniengerechte Behandlung garantiert und die Lebensqualität der Patienten gesteigert werden.

Ziel des Projektes ist es, eine individualisierte, bedarfsorientierte regionale Versorgung und Steuerung von Patienten mit Herzinsuffizienz aufzubauen.

Mit Hilfe eines Gatekeeper-Systems in Form von fachärztlich geleiteten Netzwerkstellen, soll eine optimale Kommunikation zwischen den Leistungserbringern, kontinuierliche Betreuung, Überwachung und Koordinierung der Patienten erfolgen. Die zentrale Kommunikation und das Datenmanagement erfolgen durch ein webbasiertes e-Health Portal.

Der Patient steht hierbei im Mittelpunkt der neuen Versorgungsform. An ihm und seinem Gesundheitszustand orientieren sich die Versorgungsabläufe.

Parallel wird ein alternatives Vergütungsmodell entwickelt und durch Simulation erprobt, um Fehlanreize in der ambulanten und stationären Versorgung zu vermeiden. Ziel ist es, ein sektorübergreifendes Vergütungsmodell zu entwickeln, welches die Patientenströme zwischen ambulantem und stationärem Bereich optimiert und eine bedarfsgerechte Versorgung sicherstellt.

Das Vergütungsmodell wird nicht Gegenstand der Evaluation, sondern wird als eigenständiges Arbeitspapier ausgearbeitet. Ein Praxistest mit dem neuen Vergütungsmodell ist nicht vorgesehen.

Beschreibung

Patienten mit der Diagnose Herzinsuffizienz können unabhängig vom Schweregrad der Erkrankung an dem Projekt teilnehmen. Der Einschluss der Patienten erfolgt dabei durch einen ambulanten oder stationären Leistungserbringer. Im ambulanten Bereich übernimmt diese Tätigkeit vorwiegend die primär behandelnden Hausärzte oder Fachärzte (primär Kardiologen oder Internisten). Im stationären Bereich übernimmt die fachärztliche Nachbetreuung vom Krankenhaus den Einschluss der Patienten. Die Betreuung der Patienten erfolgt im Rahmen des Projektes für eine Laufzeit von 12 Monaten.

Die Netzwerkstelle übernimmt nach dem Patienteneinschluss das kontinuierliche Monitoring und die Koordinierung der Patienten. Sie ist hierbei eine sektorenunabhängige Stelle bestehend aus Fachärzten und speziell ausgebildetem Fachpersonal. Die Netzwerkstelle koordiniert die Diagnostik sowie Therapie und überwacht die Einhaltung der Behandlungspfade. Das fachärztliche Monitoring der Patienten erfolgt über alle Krankheitsschweregrade hinweg. In Fällen einer drohenden Dekompensation erfolgt eine enge Abstimmung mit dem primär behandelnden Arzt, um eine leitliniengerechte Anpassung der Behandlung zu initiieren.

Zentraler Gegenstand des Projekts ist das webbasierte e-Health Portal. Hierüber werden alle relevanten Informationen zum Patienten erfasst und gespeichert. In einer virtuellen Patientenakte werden unter anderem Stammdaten, Messeinträge, Informationen zur Anamnese, hochgeladene Dokumente und Angaben zur Medikation erfasst. Für die Netzwerkstelle und den primär behandelnden Leistungserbringer dient das Portal als wichtige Austauschplattform.

Auch Patienten erhalten Zugriff auf das e-Health-Portal, um ihre Vitalparameter kontinuierlich erfassen, speichern und übertragen zu können. Hierfür wurden konkrete Vitalparameter wie bspw. EKG, Körpergewicht, Sauerstoffsättigung definiert. Um die Vitalparameter zu erfassen, nutzt der Patient externe mobile Messgeräte, die entweder eine automatische Übertragung der Messwerte in die Plattform zulassen oder deren Werte manuell eingegeben werden können. Des Weiteren können über das Portal wichtige Fragebögen für die Erhebung der Daten zur Evaluation ausgefüllt werden. Diese werden von den Patienten bearbeitet.

Es gibt im Portal zudem die Möglichkeit Normwerte patientenindividuell einzustellen. Folglich können Netzwerkstellen anhand farblicher Markierungen schnell erkennen, ob sich die Vitalparameter eines Patienten verschlechtert haben. Wenn Werte schlechter werden und Symptome des Patienten darauf hinweisen, dass eine Dekompensation droht, können patientenindividuelle Behandlungsempfehlungen unverzüglich dem primäre behandelnden Leistungserbringer übermittelt werden.

Abgeleitete Maßnahmen

Bei Auffälligkeiten im Monitoring leitet die Netzwerkstelle passgenaue Maßnahmen ab und stimmt individuelle Behandlungsempfehlungen mit den beteiligten behandelnden Ärzten ab.

Zusätzliche Maßnahmen

Keine Angabe durch den Projektträger

Informationsgewinnung und -übertragung

Patienten erfassen über die mobile App des e-Health Portals ihre Vitalparameter. Die Zeitintervalle für die Erfassung der Vitalparameter werden mit der Netzwerkstelle individuell anhand des Schweregrades der Erkrankung abgestimmt.  Die Daten werden in der App erfasst, gespeichert und übertragen. Zum Erfassen des EKGs wird bspw. ein mobiles 3-Kanal EKG verwendet, welches mit Hilfe einer Bluetooth Kopplung die Daten auf die mobile App überträgt. Die Vitalparameter Sauerstoffsättigung und Puls werden von einem Pulsoximeter erfasst und ebenfalls via Bluetooth Kopplung auf die mobile App übertragen. Alle weiteren Messwerte können manuell eingetragen werden.

Des Weiteren können Patienten über die App Fragebögen digital ausfüllen.

Auch die Netzwerkstellen und primär behandelnden Ärzte haben Zugriff auf das e-Health Portal und können Informationen zur Patientenakte hinzufügen, Formulare ausfüllen oder Dokumente hochladen.

Die Übertragung der Daten erfolgt verschlüsselt. 

Informationsempfänger und -verarbeitung

Empfänger der Informationen sind in erster Linie die Netzwerkstellen. Diese schauen mehrmals täglich in das e-Health Portal und prüfen die übertragenen Messwerte der Patienten. Anhand von Markierungen erkennen die Netzwerkstellen auf einem Blick, ob es sich hierbei um kritische Vitalparameter handelt. Ist dies der Fall nehmen sie Kontakt zum Patienten und dem primär behandelnden Leistungserbringer auf.

Zielgruppe:

Patienten mit Linksherzinsuffizienz

Einschlusskriterien

Patienten mit Linksherzinsuffizienz aller Schweregrade nach NYHA zwischen 18 und 85

Ausschlusskriterien

Demenz, Depression, Frauen in Schwangerschaft oder Stillzeit, mangelnde deutsche Sprachkenntnisse, Versicherte mit privater Krankenversicherung

Teilnehmende Versicherte:

Einzugsgebiet: DE Bayern
Einzugsgebiet: DE Bayern
Einzugsgebiet: DE Hessen
Einzugsgebiet: DE Hessen


Einzugsgebiet: DE Bayern
Einzugsgebiet: DE Hessen

Auswahl-/Zugangsverfahren der Versicherten

siehe Einschlusskriterien 

Anreizsystem für Teilnehmer:

Kontinuierliche Betreuung und Überwachung der Vitaldaten durch medizinisches Personal, Erhöhung der Lebensqualität und Verbesserung der Selbstführsorgepflicht

1. Kostenträger:

AOK Hessen

2. Kostenträger:

DAK Gesundheit

3. Kostenträger:

Techniker Krankenkasse

4. Kostenträger:

AOK Bayern

5. Kostenträger:

AOK Hessen

6. Kostenträger:

DAK Gesundheit

7. Kostenträger:

Techniker Krankenkasse

8. Kostenträger:

AOK Bayern

Teilnehmende Leistungserbringer:

Ärzte

Sonstige Teilnehmende Leistungserbringer:

Klinische Fachärtze der Kardiologie, niedergelassene Kardiologen, Heart Failure Nurses

Weiterführende Informationen

Keine Angabe durch den Projektträger

Durchführung einer Evaluation:

Laufend

Typ der Evaluation:

Medizinisch // Technisch // Ökonomisch

Ziele der Evaluation:

Analyse des Krankheitsverlaufs des Patienten

Leistungs- und sektorenspezifische Analyse der Kosteneffektivität des Versorgungsmodells

Durchführende Organisation:

RWI - Leibnitz-Institut für Wirtschaftsforschung
Deutschland

Art/Typ des Evaluationskonzeptes:

Keine Angabe durch den Projektträger

Art des Evaluationsdesigns:

Prospektive nicht randomisierte Kohortenstudie mit Kontrollgruppen

Art der verwendeten Daten:

Anonymisierte GKV Primärdaten, pseudonymisierte Sekundärdaten, standardisierte Fragebögen

Outcome

Reduktion vermeidbarer Hospitalisierung von Patienten mit Herzinsuffizienz, Reduktion der Notfalleinsätze von entlassenen Patienten einer Herzinsuffizienz, Senkung der Morbidität

Intervention

Rekrutierung und Einschreibung, Initialer Hausbesuch durch die Netzwerkassistenz, kontinuierliche Patientensteuerung und Monitoring durch den Netzwerkmanager, kontinuierliches Monitoring und Hausbesuche durch die Netzwerksassistenz, Telemedizinische Anbindung durch die Netzwerkstelle

Kontrollgruppe

Routinedaten Kostenträger §75 Antrag

Patientenkollektiv

siehe Einschlusskritrieren

Vorhandene Rechtsgrundlage

§ 140 a SGB V (Integrierte Versorgung)

Zusätzliche Rechtsgrundlage

Keine Angabe durch den Projektträger

Genutzte Förderprogramme

Keine Angabe durch den Projektträger

App, mobiles 3-Kanal EKG, mobiles Pulsoximeter

Verwendete Standards:

Keine Angabe durch den Projektträger

Weitere verwendete Standards:

Keine Angabe durch den Projektträger

Verwandte Projekte:

Keine Angabe durch den Projektträger

Wählen Sie

Kontakt

Gesamtprojektleitung:

RHÖN-Klinikum AG
Prof. Dr. Bernd Griewing
Salzburger Leite 1
97616 Bad Neustadt an der Saale

Website:

https://sektor-hf.de/

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