Beschreibung
Medizinische Informationsobjekte, kurz MIOs, werden als in sich logische, klar definierte medizinische Elemente verstanden. Sie dienen dazu, medizinische Daten (etwa in einer elektronischen Patientenakte) standardisiert, also nach einem festgelegten Format auf Basis von internationalen Standards und Terminologien zu dokumentieren. Durch die Standardisierung werden sie austauschbar und können interaktiv und sektorenübergreifend verwendet werden – unabhängig davon, welches Softwaresystem die behandelnde Person verwendet oder welche Krankenkassen-App benutzt wird.
Im Rahmen des Digitale-Versorgung-und-Pflege-Modernisierungs-Gesetzes (DVPMG) wird festgelegt, dass ab dem 01. Januar 2023 Daten aus Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) auf Wunsch der versicherten Person in einem interoperablen Exportformat in die elektronische Patientenakte (ePA) eingestellt werden können. Das MIO DiGA Toolkit wird mit seinem modularen Aufbau die Möglichkeit schaffen, die versorgungsrelevanten Daten der im Verzeichnis nach § 139e SGB V gelisteten DiGA (Stand: 08. Juni 2021) abzubilden.
Das MIO DiGA Toolkit ist eine medizinische Datenstruktur, welche die KBV semantisch und syntaktisch nach § 355 SGB V definiert. Mit der Umsetzung eines DiGA Toolkits wird ermöglicht, dass medizinische Daten aus DiGA nicht nur für die versicherte Person jederzeit im Rahmen ihrer ePA-Anwendung abrufbar sind, sondern auch für die behandelnde Person im Behandlungskontext verwendbar sind.